Das Finale übertraf wenig überraschend die vorhergehenden Abende noch einmal deutlich an Länge und endete erst um 2:39 Uhr nach dem Auftritt von Måneskin mit dem Siegerbeitrag Zitti e buoni.

Eröffnet wurde der Finalabend mit der italienischen Hymne, gespielt von der Musikkapelle der italienischen Marine. Danach kam das Festival überraschend schnell in Schwung und in schneller Folge traten die ersten Teilnehmer mit ihren Liedern auf. Weder Zlatan Ibrahimović, noch Achille Lauro, noch die Komoderatorin Giovanna Botteri bekamen sonderlich viel Platz.

Erster Gast war die Schauspielerin Serena Rossi, die eine neue Fernsehsendung bewarb und für Amadeus das Lied A te von Jovanotti anstimmte. Daneben warben die Olympioniken Alberto Tomba und Federica Pellegrini für die Olympischen Winterspiele 2026 (Mailand/Cortina) und die Sängerin Tecla Insolia für ihren neuen Film La bambina che non voleva cantare. Fiorello erhielt von Amadeus überraschend den Sanremo-Preis für sein Lebenswerk verliehen.

Die erste größere Unterbrechung gab es zu Ehren der 86-jährigen Ornella Vanoni, die einige ihrer größten Hits sang und anschließend im Duett mit Francesco Gabbani ein Lied von ihem neuen Album präsentierte. Ihr Auftritt funktionierte beeindruckend gut und stellte den von Loredana Bertè deutlich in den Schatten. Aber selbst Umberto Tozzi, der deutlich später noch ein Hitmedley präsentieren durfte, reichte stimmlich kaum an Vanoni heran.

Nach dem Gesamtdurchlauf, der erst weit nach 1:30 Uhr endete, durften die Sänger Michele Zarrillo, Paolo Vallese und Riccardo Fogli die Zeit überbrücken, außerdem hatten der Newcomer-Sieger Gaudiano und die Tanzcrew Urban Theory einen Auftritt. In der gegen 2 Uhr bekanntgegebenen Schlusswertung konnte das Televoting für einige Überraschungen sorgen: Am auffälligsten war der rasante Aufstieg von Francesca Michielins & Fedez’ Chiamami per nome in die Top drei (entgegen meinen Erwartungen), wo sie sich zu Ermal Meta und Måneskin gesellten.

Die letzte Abstimmungsphase wurde von einem Auftritt des Musikers Dardust (immerhin an fünf Festivalbeiträgen 2021 beteiligt) begleitet. Der Kritikerpreis ging sehr verdient an Willie Peyote mit Mai dire mai (La locura) (auf Platz sechs der Gesamtwertung), der Pressepreis an Colapesce & Dimartino mit Musica leggerissima (Platz vier), der Preis für den besten Text an Madame mit Voce (Platz acht) und der Preis für die beste Komposition an Ermal Meta mit Un milione di cose da dirti.

Den überaus spannenden Wettbewerb konnte schließlich Måneskin mit ihrem Rocksong Zitti e buoni für sich entscheiden, vor Francesca Michielin & Fedez und Ermal Meta. Ein sicherlich verdienter Sieg, der auch nicht ganz überraschend kam: Die Band stand von Anfang an hoch in den Rankings der Journalisten und bei den Wettquoten, wurde als ESC-tauglich eingeschätzt, platzierte sich gut in den Charts und erhielt auch von mir die zweithöchste Punktezahl 8,5. Weitere Analysen des Ergebnisses und des gesamten Festivals folgen in einem eigenen Artikel.

2 Kommentare zu „Rückblick auf das Finale

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