Was ist neu in Sanremo 2024?

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Am 6. Februar 2024 ist es so weit: Das 74. Sanremo-Festival beginnt! Mittlerweile ist schon einiges über die Veranstaltung bekannt.

Am 6. Februar 2024 ist es endlich so weit: Das 74. Sanremo-Festival beginnt! Mittlerweile ist schon einiges über die Veranstaltung bekannt, heute wurde die erste Version der Regeln veröffentlicht.

Nach dem Ende des erfolgreichen Festivals 2023 klangen die Kontroversen in der politischen Sphäre lange nicht ab. In den Spitzenpositionen der Rai gab es anschließend auch Bewegung (ob nun direkt als Folge des Sanremo-Festivals, sei dahingestellt): Geschäftsführer Carlo Fuortes trat zurück, Unterhaltungschef Stefano Coletta wurde (nach einer erbitterten politischen Kampagne) durch den konservativer ausgerichteten Marcello Ciannamea ersetzt. Amadeus war von den Anpassungen ans politische Klima dank seines Zweijahresvertrags für Sanremo nicht betroffen und behielt somit die volle Kontrolle über das kommende 74. Festival. Es wird vorerst sein letztes Sanremo – womit er vorerst „nur“ zu Nunzio Filogamo auf Platz drei der Rekordmoderatoren aufschließt. Über seine Nachfolge wird bereits spekuliert, aber dazu ein andermal mehr.

Amadeus steht auf der Bühne des Sanremo-Festivals. Er hat beide Hände erhoben, trägt einen blauen Anzug und eine schwarze Fliege.
Amadeus (Credits: Ufficio Stampa Rai)

Doch was wissen wir zu diesem Zeitpunkt? Zunächst die Daten: Die Festivalwoche 2024 läuft vom 6. bis zum 10. Februar. Außerdem ist um den 20. Dezember 2023 das Finale von Sanremo Giovani vorgesehen, bei dem voraussichtlich auch wieder die restlichen Teilnehmenden vorgestellt werden. Letztere können ab dem 1. Dezember angekündigt werden. Deutlich ist, dass Amadeus die Anzahl der Sanremo-Giovani-Finalist:innen wieder reduziert hat – von sechs auf drei. Eine logische Entscheidung, nachdem die Newcomer in der vergangenen Ausgabe eher unbeachtet blieben. Sie werden aber weiterhin in einer einheitlichen Kategorie antreten.

In der Struktur der fünf Abende ist eine größere Änderung geplant: Die erste Vorstellung aller teilnehmenden Festivalbeiträge ist nicht mehr auf zwei Abende verteilt, sondern erfolgt gleich am ersten Abend. Dies war das letzte Mal 2019 unter Claudio Baglioni der Fall. Damals waren es 24 Teilnehmende, diesmal sollen es 26 sein. Diese Änderung wurde vor allem von der Musikindustrie gewünscht, da ansonsten die erst am zweiten Abend präsentierten und veröffentlichten Lieder im Streaming benachteiligt waren. Der Nachteil ist, dass die Zuschauer:innen gleich zur Eröffnung mit 26 Auftritten am Stück überfallen werden.

Die zweite große Änderung betrifft die Jurys. Erstmals seit 2014 (damals unter Fabio Fazio) soll die demoskopische Jury keine Rolle mehr spielen. Nachdem Amadeus 2022 noch erfolglos mit einer deutlich vergrößerten demoskopischen Jury experimentiert hatte, hatte er nach den Verbraucherschutzklagen dieses Jahres wohl die Nase voll. Stattdessen wird nun die bislang praktisch nur auf dem Papier wirksame Aufteilung der Pressejury durchgesetzt, wobei die (erweiterte) Radiojury die demoskopische Jury ersetzen soll. An den Abstimmungsanteilen ändert sich leider nichts, obwohl eine Verringerung des Televotinganteils dringend notwendig wäre.

Beim Cover- oder Duettabend soll diesmal offiziell alles erlaubt sein (was es inoffiziell unter Amadeus natürlich auch bisher schon war). Es gibt keine zeitliche Einschränkung der zu wählenden Lieder mehr (sie sollen lediglich vor 2024 erschienen sein). Eigene Lieder, Medleys etc. sind ausdrücklich erwünscht. Duettpartner:innen sind nicht verpflichtend, wenn die Teilnehmenden selbst bereits als Duo/Gruppe auftreten. Damit wird der vierte Abend noch einmal mehr zu einem reinen Präsentationsabend der Teilnehmenden, was dem Charakter des Festivals als Liederwettbewerb schadet und etablierte Künstler:innen bevorzugt. Am Einfluss der Cover-Abstimmung auf das Gesamtranking scheint Amadeus weiter nichts ändern zu wollen.

In Sachen Komoderation ist noch einiges unklar. Zum Abschluss seiner fünf Festivals hat Amadeus bereits versprochen, dass Fiorello ihm am Finalabend zur Seite stehen wird. Zudem sollen am zweiten und dritten Abend bei der zweiten Aufführung von je 13 Beiträgen die Teilnehmenden des jeweils anderen Abends ihre Konkurrent:innen ankündigen. Ob zusätzliche Komoderator:innen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten. Der vierte und besonders der erste Abend sind ebenfalls noch offen.

So weit das bisher Bekannte. In mehr als einem halben Jahr können sich die Regeln jedoch erfahrungsgemäß noch drastisch ändern. Daher sind die Informationen erst einmal mit Vorsicht zu genießen.

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