Erster Einblick in die Regeln 2022

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Heute, gut drei Monate vor Beginn des Sanremo-Festivals 2022, wurde endlich das offizielle Regelwerk für die nächste Ausgabe veröffentlicht. Was gibt es Neues?

Heute, gut drei Monate vor Beginn des Sanremo-Festivals 2022, wurde endlich das offizielle Regelwerk für die nächste Ausgabe veröffentlicht. Was gibt es Neues?

Aufnahme des Ariston-Theaters in Sanremo an einem Abende des Festivals 2013. Zuschauer sind außerhalb der Absperrungen zu sehen, während sich im Eingangsbereich Sicherheitskräfte aufhalten.
Eines ist sicher: Auch 2022 wird das Sanremo-Festival im Ariston-Theater stattfinden.

Die Zusammenfassung der relevanten Regularien gibt es unter Sanremo 2022 zum Nachlesen. Auch wenn sich erfahrungsgemäß in den Details oft noch Dinge kurzfristig vor Festivalbeginn ändern, hier ein paar erste Überlegungen zu den geplanten Neuerungen der kommenden Sanremo-Ausgabe.

  • Teilnehmendenzahl: Wie erhofft, wurde die Zahl der Teilnehmenden (und damit der Wettbewerbsbeiträge) im Vergleich zu den Vorjahren reduziert, was vor allem durch den kompletten Wegfall der Newcomer-Kategorie gelungen ist. Insgesamt sollen es nun 24 Teilnehmer:innen sein, inklusive der zwei Sieger:innen von Sanremo Giovani, womit das erfolgreiche Modell des Festivals 2019 also komplett übernommen wird. Zur Orientierung: Die wenigsten Beiträge gab es bislang im Festival 1977 (nur zwölf), die meisten 1989 (48 Beiträge).
  • Demoskopische Jury: Die scheinbar unverzichtbare demoskopische Jury wird in diesem Jahr von 300 auf 1.000 Personen aufgestockt, wodurch sie wohl noch repräsentativer für das italienische Publikum werden soll. Es bleibt abzuwarten, ob die neue Zusammensetzung etwas an den häufig zweifelhaften Abstimmungsergebnissen dieser (eigentlich längst überholten) Jury ändern kann.
  • Pressejury: Die Pressejury wird diesmal nach Medientyp aufgeteilt, wodurch an den ersten beiden Abenden die getrennten Abstimmungsergebnisse der Print- und Fernseh-, der Radio- sowie der Onlinejournalisten einzeln gewichtet werden. Es ist unklar, inwiefern das auf das Ergebnis Einfluss haben kann, da am Ende doch wieder alles auf einen Mittelwert gebracht wird. Vermutlich wird das undurchschaubare Punktesystem, das den Journalisten üblicherweise zur Verfügung steht, eine Rolle zu spielen haben.
  • Coverabend: Es wird wieder einen Abend für Coverversionen geben. Dieser wurde vom traditionellen Donnerstag auf den Freitag verlegt und hat diesmal die Besonderheit, dass die gecoverten Lieder aus den 1960er-, 1970er- oder 1980er-Jahren stammen müssen (wie schon bei der kürzlich in Verona veranstalteten Arena-Suzuki-Fernsehshow von Amadeus). Dafür ist es freigestellt, ob es sich um italienische oder internationale Lieder handelt. Ein Sonderpreis für das beste Autorenlied ist in diesem Zusammenhang laut Regelwerk geplant, was aber eher nach einem übersehenen Relikt aus dem Vorjahr aussieht.
  • ESC: Im Vergleich zu den Vorjahren fällt auf, dass die Rai sich nun im Fall einer Ablehnung der ESC-Teilnahme vorbehält, den ESC-Beitrag 2022 völlig frei auszuwählen, also ohne notwendige Berücksichtigung des Sanremo-Teilnehmendenfeldes.

Bis auf den bereits bekannten kompletten Wegfall der Newcomer-Kategorie sind die bislang bekannten Neuerungen in diesem Jahr eher gering, zusätzliche wettbewerbsverzerrende Änderungen des Abstimmungsmechanismus sind offenbar fürs Erste nicht zu befürchten.

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