Sanremo 2022: Der dritte Abend

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Am dritten Abend des Sanremo-Festivals 2022 fand Amadeus wieder zur alten Form zurück und präsentierte ein sehr dichtes Programm.

Am dritten Abend des Sanremo-Festivals 2022 fand Amadeus wieder zur alten Form zurück und präsentierte ein sehr dichtes Programm.

Es war nicht verwunderlich, dass der erste Abend mit allen 25 Wettbewerbsbeiträgen auch entsprechend lange dauern würde. Zur Eröffnung sandte Amadeus dem frisch wiedervereidigten italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella einen musikalischen Gruß. Danach eröffnete Giusy Ferreri das Rennen. Sehr früh kam diesmal der Sport zur Sprache, bei einem kurzen Austausch mit der italienischen Radrenn-Weltmeisterin Elisa Balsamo, die im Publikum saß. Schließlich begrüßte Amadeus seine Komoderatorin des Abends, Drusilla Foer, die sogleich das Ruder zu übernehmen schien.

Cesare Cremonini sitzt auf einer Mauer, stützt sich mit der linken Hand auf und schaut zur Seite. Er trägt ein graues Hemd und dunkle Hosen.
Cesare Cremonini (Credits: Ufficio Stampa Rai)

Für musikalische Höhepunkte abseits des Wettbewerbs sorgte Cesare Cremonini, der bei seinem ersten Auftritt ein Medley aus seinen Erfolgstiteln (vor allem der jüngeren Zeit) präsentierte. Nicht fehlen durfte dabei natürlich La nuova stella di Broadway. Die Bühnenshow war fantastisch gestaltet und Cremonini zeigte sich selbstbewusst und ausgelassen. Zu einem späteren Zeitpunkt stellte er noch sein neues Lied La ragazza del futuro vor und sang zum Abschluss den Klassiker 50 Special vor stehendem Publikum. Ein überaus gelungener Gastauftritt!

Ein weiterer beeindruckender (nicht-musikalischer) Auftritt folgte in Form eines Monologs von Roberto Saviano. Der Autor von Gomorrha erinnerte an die Opfer der Mafia, insbesondere an Paolo Borsellino und Giovanni Falcone. Er sprach über den Mut all jener, die sich dem kriminellen System widersetzen, und darüber, dass Neutralität nur scheinbar Sicherheit geben kann. Der Monolog machte Eindruck und hinterließ eine gedrückte Stimmung.

Zurück zur Leichtigkeit des Festivals durften Orietta Berti und Fabio Rovazzi auf der Costa Toscana führen. Dort hatten sie diesmal die Sängerin Gaia mit ihrem Sanremo-Beitrag des letzten Jahres, Cuore amaro, zu Gast. Die letzten Gäste bei Amadeus auf der Festivalbühne waren später noch Anna Valle, die ihre neue Fernsehserie Lea, un nuovo giorno vorstellte, und Martina Pigliapoco, eine Carabinieri-Agentin, die eine Frau vor dem Suizid bewahrt hatte und für ihren Heldenmut ausgezeichnet worden war.

Während Drusilla Foer im Verlauf des Abends immer wieder gut sichtbar war und kleinere Gags einflechten konnte, erhielt sie zu sehr fortgeschrittener Stunde noch Gelegenheit, einen Monolog zu halten. Sie sprach über Einzigartigkeit, ein Konzept, das sie der vieldiskutierten Diversität vorzieht. Der komplexe Monolog mündete in eine Gesangseinlage. Zwar war der Zeitpunkt innerhalb des Programms gut gewählt, doch machte es die späte Stunde schwer, den Auftritt Foers mit der gebührenden Aufmerksamkeit zu verfolgen.

Schwarzweiß-Foto von Mahmood & Blanco, die dunkle Hosen und weiße Hemden mit dunklen Krawatten tragen.
Mahmood & Blanco (Credits: Ufficio Stampa Rai)

Die Abstimmungsergebnisse des Abends (je zur Hälfte Televoting und demoskopische Jury) wurden nicht bekanntgegeben, stattdessen präsentierten Amadeus und Drusilla Foer zum Schluss ein Ranking, in das auch die Stimmen der ersten beiden Abende (Pressejurys) einflossen. In diesem Ranking (das 50 % der Finalwertung ausmacht) stehen nun Mahmood & Blanco an der Spitze, gefolgt von Elisa und dem Überraschungskandidaten Gianni Morandi. Deutlich gestiegen ist auch Sangiovanni (aktuell Platz fünf).

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