Die Lieder des Sanremo-Festivals 2024

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Mittlerweile kennen wir alle 30 Lieder des Sanremo-Festivals 2024. Im Folgenden gebe ich meine ersten Eindrücke zu allen Beiträgen wieder und bestimme meine Favorit:innen.

Mittlerweile kennen wir alle 30 Lieder des Sanremo-Festivals 2024. Im Folgenden gebe ich meine ersten Eindrücke zu allen Beiträgen (in der Reihenfolge des ersten Auftritts) wieder und bestimme meine Favorit:innen. Ich vergebe maximal 10 Punkte.

  • ClaraDiamanti grezzi
    Clara zeigt eine starke Bühnenpräsenz und bringt in ihrem Lied einen interessanten Soundteppich auf die Bühne. Stellenweise ist der Text beinahe gerappt, im Refrain stört der seltsam aufdringliche Beat ein wenig. Die Melodie des Refrains ist leider vorhersehbar. (7,5)
  • SangiovanniFiniscimi
    Das Lied erzeugt eigentlich eine schöne Atmosphäre, aber der Refrain plätschert so dahin. Dazu kommen einige gesangliche Unsicherheiten. (6)
  • Fiorella MannoiaMariposa
    Der mitreißende und atmosphärisch runde Beitrag ist nicht unbedingt das, was man von Mannoia erwartet. Besonders das ai-ai-ai-ai im Pre-Chorus ist aber etwas repetitiv geraten und der Rhythmus hätte etwas eleganter eingesetzt werden können. (7)
  • La SadAutodistruttivo
    Das Lied der vermeintlich skandalträchtigen Band ist melodiöser als nötig. Die Musik steht in einem krassen Kontrast zum Auftreten der Musiker. Die Botschaft zur Suizidprävention geht dabei leider unter. (6,5)
  • IramaTu no
    Die Powerballade besticht durch einen starken Refrain. Im Gesamtverlauf wirkt sie leider etwas ziellos, außerdem verlässt sie sich zu sehr auf die Stimmeffekte. (7,5)
  • GhaliCasa mia
    In diesem beschwingten und mitreißenden Lied spielt Ghali auf der Bühne gekonnt mit Farben und einem Alien. Der Refrain bleibt etwas flach. (8)
  • NegramaroRicominciamo tutto
    Die Band liefert wie üblich einen makellosen Auftritt. Giuliano Sangiorgi ist gewohnt stimmsicher, das Lied ist eindringlich und dramatisch. Auf der Bühne ein Effektfeuerwerk, musikalisch ist der Beitrag aber eher schwer zugänglich. (8)
  • AnnalisaSinceramente
    Das Lied wird von Annalisa sehr sicher vorgetragen. Es hat einen einprägsamen Refrain und Pre-Chorus, auch wenn der Pre-Chorus etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde und schnell ermüdend wirken kann. Die effektvolle und temporeiche Komposition ist für Sanremo auf jeden Fall gewagt. (9)
  • MahmoodTuta gold
    Mahmood bringt wieder ein musikalisch spektakuläres Lied auf die Bühne. Es ist abwechslungsreich, mitreißend und wird souverän vorgetragen, wenn es in seiner Kürze auch etwas fragmentarisch bleibt. (9,5)
  • DiodatoTi muovi
    Das sehr klassische Lied wird dick aufgetragen und ist sehr farbenfroh. Als Überraschungseffekt kommt eine Tanzgruppe auf der Bühne dazu, stimmlich ist Diodato allerdings teilweise zu schwach für die Dramatik des Refrains. (7,5)
  • Loredana BertèPazza
    Ein eingängiges Lied mit spannendem Aufbau. Der Refrain ist aber eher enttäuschend, und auch gesanglich kann Bertè nicht überzeugen. (7)
  • Geolier – I p’ me, tu p’ te
    Das Lied klingt sehr authentisch, besonders aufgrund der Sprachwahl, plätschert aber etwas dahin. Positiv fallen der Beat und der eingängige Schluss des Refrains auf. (8)
  • Alessandra AmorosoFino a qui
    Die perfekt konstruierte Ballade wird von Amoroso sehr souverän vorgetragen. Alles sehr dramatisch, allerdings in der Gesamtschau doch wenig auffällig. (7,5)
  • The KolorsUn ragazzo una ragazza
    Die Band liefert in diesem Lied nicht nur ein Effektfeuerwerk mit Choreographie ab, sondern stellt auch ihre ganze Coolness zur Schau. Die Ohrwurmqualität ist unbestreitbar, der Gesamtklang könnte aber noch verfeinert werden. (8,5)
  • Angelina MangoLa noia
    Das Lied setzt noch stärker als andere auf Eingängigkeit und Tanzbarkeit. Damit gerät es etwas aufdringlich, aber die Effekte sind gelungen und Mango trägt es überzeugend vor. Das Tempo könnte insgesamt etwas zu hoch geraten sein. (9)
  • Il VoloCapolavoro
    Mit einer eher unerwarteten Komposition, aber gewohnt eingängigem Refrain scheint sich das Trio mehr vom Operatic Pop zu entfernen. Das Lied funktioniert, bleibt aber etwas farblos. (8)
  • BigMamaLa rabbia non ti basta
    Das Lied ist einigermaßen eingängig, aber bleibt eher flach und ohne echten Höhepunkt. (6,5)
  • Ricchi e PoveriMa non tutta la vita
    Das Duo nutzt Outfit und Tänzer, um aufzufallen, obwohl das sympathische Lied selbst eigentlich schon auffällig genug ist. Die Stimmprobleme werden durch starke Backing Vocals übertüncht, womit der Beitrag stärker daherkommt, als er müsste. (7,5)
  • EmmaApnea
    Emma überrascht mit einem coolen, modernen Soundteppich. Die Melodie ist schwer zu erfassen, die versuchten Höhepunkte überzeugen leider nicht. (7)
  • Renga und NekPazzo di te
    Die etwas ziellose Ballade ist sehr klassisch geraten und wirkt wie schon gehört. Der Vortrag der beiden gestandenen Sänger ist außerdem zu locker, um wirklich glaubhaft zu sein. (6)
  • Mr. RainDue altalene
    Die sehr dramatische Ballade ist mindestens ebenso wirkungsvoll wie Mr. Rains Vorjahresbeitrag. Sie ist weniger banal, aber doch etwas zu dick aufgetragen. (7)
  • Bnkr44Governo punk
    Das Lied hat eine ausgelassene Stimmung und ist definitiv eingängig. Die chaotische Performance hilft der Zugänglichkeit aber nicht. (6)
  • GazzelleTutto qui
    Die gekonnt konstruierte und schön instrumentierte Ballade fällt positiv auf, sticht aber zu wenig aus der Masse heraus. (6,5)
  • Dargen D’AmicoOnda alta
    Mit dem temporeichen Lied bringt D’Amico viel Energie und einen kritischen Text auf die Bühne. Die Melodie bleibt etwas schwer greifbar, aber dem treibenden Beat kann man sich schwer entziehen. (8,5)
  • Rose VillainClick Boom!
    Das Lied hat einen sehr zerrissenen Charakter, das Aufeinanderprallen von Ballade und Urban-Elementen im Refrain funktioniert nur bedingt. (6,5)
  • Santi FrancesiL’amore in bocca
    Die Ballade mit zusätzlichem elektronischen Einschlag ist solide, aber nicht allzu auffällig. (6,5)
  • Fred De PalmaIl cielo non ci vuole
    Der Sommerhit-König bringt ein eher untypisches Lied nach Sanremo. Im (ansonsten gelungenen) Refrain sind die Backing Vocals etwas zu stark geraten, insgesamt ist die Dramatik des Liedes wenig glaubwürdig. (6)
  • ManinniSpettacolare
    Die klassische Ballade hätte durchaus etwas spektakulärer sein können. So funktioniert sie zwar, schöpft ihr Potenzial aber nicht aus. (6,5)
  • AlfaVai!
    Alfa bringt eine sympathische, kindliche Leichtigkeit auf die Bühne. Das einfache Lied ist mitreißender als erwartet. (7)
  • Il TreFragili
    Das unauffällige Lied ist im Refrain sehr melodiös, was der Wirkung des Rap-Teils eher schadet. (6)

Damit steht meine Top fünf fest: The Kolors und Dargen D’Amico teilen sich den vierten Platz, Angelina Mango und Annalisa den zweiten Platz. Mein Favorit ist Mahmood mit Tuta gold. Leichte Verschiebungen sind bis zum Finale aber natürlich noch möglich.

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