Sanremo 2023: Der zweite Abend

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Der zweite Abend des Sanremo-Festivals 2023 endete, wie schon der erste, gegen 1:40 Uhr. Hier die Zusammenfassung.

Der zweite Abend des Sanremo-Festivals 2023 endete, wie schon der erste, gegen 1:40 Uhr. Hier die Zusammenfassung.

Da diesmal kein Überraschungsgast zur Eröffnung kam, konnte der Wettbewerb relativ früh starten. Als Einleitung und Verweis auf das gestrige Blumenmassaker lobten Amadeus und Gianni Morandi die Blumen von Sanremo und stimmte Morandi Grazie dei fior an, das erste Sanremo-Siegerlied. Danach begann Will mit seinem Auftritt den Abend, der ein höheres Tempo als der erste versprach. Komoderatorin Francesca Fagnani wirkte auch gleich überzeugender als Chiara Ferragni.

Der Schauspieler Francesco Arca stellte eine neue Fernsehserie vor, wobei er vom Kinderdarsteller Mario Di Leva begleitet wurde. Daraus ergab sich gleich eine Fußballdiskussion mit Amadeus. Die nächsten Gäste waren die Stars Massimo Ranieri und Al Bano, die zusammen mit Morandi einen sehr in die Länge gezogenen Auftritt hinlegten. Die Musikauswahl und Präsentation war gut durchdacht und ein starker Moment. Allerdings bremste das lange Zwischenspiel auch den ganzen Abend aus. Unerwartet war etwas später ein bewegender Gedenkmoment für die Frauen in Iran. Dabei wurde die Aktivistin Pegah Moshir Pour von Drusilla Foer (Komoderatorin 2022) begleitet. Ein sehr positives Beispiel für Politik in Sanremo.

Drusilla Foer blickt vor blauem Hintergrund in die Kamera, wobei sie das Kinn auf dem linken Handegelnk aufstützt.
Drusilla Foer (Credits: Serena Gallorini)

Der Auftritt von Nek und Francesco Renga mit früheren Sanremo-Beiträgen auf der Suzuki Stage war unaufgeregt, fügte sich aber gut ins Geschehen ein. Gut eingesetzt waren auch die Black Eyed Peas, die zu später Stunde das Saalpublikum zum Tanzen brachten. Der Auftritt hatte die richtige Länge, einen guten Musikmix und enthielt auch eine sinnvolle Interaktion mit Amadeus, sodass die Gruppe nicht deplatziert wirkte. Eine starke Rückkehr nach ihrem Gastauftritt 2004. Fedez überraschte auf der Costa Smeralda mit einem Freestyle, in dem er gleich in mehrere Richtungen relativ hart austeilte. Aber damit hat der Rapper bekanntlich Erfahrung.

Unerwartete Zwischenfälle gab es diesmal keine, trotzdem verspätete sich das ursprüngliche Programm bis zum Ende um eine halbe Stunde. Der Monolog von Francesca Fagnani über Jugendgefängnisse und Bildungsgerechtigkeit war deutlich interessanter als jener von Ferragni, allerdings auch etwas komplex für die Uhrzeit. Einen sehr kurzen Gastauftritt hatte die Eisschnellläuferin Francesca Lollobrigida, die noch die Sportquote ausfüllte (nach der Vorstellung der Logoentwürfe für die Olympischen Winterspiele 2026).

Nachdem alle Teilnehmenden ihre Beiträge vorgestellt hatten, wurde die Zeit mit einem relativ unnötigen und zu langen Auftritt des Komikers Angelo Duro überbrückt. Duro war ein bisschen lustig und ein bisschen provokativ war, aber nichts wirklich. Danach führte Francesca Fagnani noch unterhaltsame und aufschlusseiche Kurzinterviews mit Amadeus und Morandi, bis die erste Wertung der Pressejurys bekanntgegeben werden konnte. Diese endete wenig überraschend mit einem Sieg von Colapesce & Dimartino, in der Gesamtwertung blieb Marco Mengoni in Führung.

Colapesce und Dimartino stehen hintereinander und blicken ernst in die Kamera, sie tragen dunkle Anzüge.
Colapesce & Dimartino (Credits: Ufficio Stampa Rai)

Alles in allem ein zweiter Abend, der musikalisch besser funktionierte als der erste, aber einige unnötige Längen aufwies. Das Festival 2023 scheint jedoch auf einem guten Weg zu sein. Meine Bewertungen der Lieder folgen in einem eigenen Post.

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