Sanremo 2025: Das Finale

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Das Sanremo-Festival 2025 endete mit einem spannenden Finale am fünften Abend! Hier wie immer die Zusammenfassung.

Das Sanremo-Festival 2025 endete mit einem spannenden Finale am fünften Abend! Hier wie immer die Zusammenfassung.

Nahaufnahme von Carlo Conti mit angeklebtem Mikrofon
Carlo Conti (Credits: Christian Turba, CC BY-SA 4.0)

Der Abend war auf über fünf Stunden angelegt und dauerte bis kurz nach 2 Uhr. In den letzten Jahren war es üblich gewesen, das Finale mit der italienischen Nationalhymne einzuleiten. Carlo Conti verzichtete darauf interessanterweise und ersetzte sie kurzerhand durch Gabry Pontes Titelsong Tutta l’Italia. Der Auftritt war sehr überladen und fühlte sich auch dank des Vollplaybacks etwas fehl am Platz an. Danach startete Carlo Conti schnell in den Abend. Alessandro Cattelan an seiner Seite war gewohnt routiniert, die zweite Komoderatorin Alessia Marcuzzi hingegen wirkte manchmal etwas überdreht.

Die 29 Auftritte der Teilnehmenden gingen glatt über die Bühne und es war auffällig, dass kaum jemand seit Festivalbeginn merklich am Auftritt gearbeitet hatte. Es wurde insgesamt mehr Kontakt mit dem Saalpublikum gesucht und The Kolors hatten plötzlich einen Tänzer mit auf der Bühne, ansonsten gab es nicht viel Neues. Wie immer war die Reihenfolge von der Rai sehr taktisch bestimmt worden und die wirklich „wettbewerbsrelevanten“ Lieder waren erst ab dem zweiten Drittel zu hören.

Die Gäste fügten sich meist gut in den Verlauf des Abends ein. Alberto Angela stellte seine neue Dokumentation vor und durfte seine Sanremo-Lieblingslieder nennen (Vita spericolata und Terra promessa). Auf der Suzuki Stage hatte Tedua einen guten Auftritt und empfahl sich wohl für die Sanremo-Teilnahme 2026. Weniger gut platziert war ein längeres Gespräch mit dem jungen Fußballer Edoardo Bove, der 2024 bei einem Spiel kollabiert war; das relativ ernste Interview hätte besser in eine Talkshow gepasst.

Antonello Venditti mit dunkler Lederjacke und Sonnenbrille singt in ein Handmikrofon
Antonello Venditti (Credits: Io, CC BY-SA 3.0)

Antonello Vendittis Auftritt war bemerkenswert, da er dem Sanremo-Festival während seiner langen Karriere bislang ferngeblieben war. Er betonte, dass er dem Festival gegenüber durchaus offen sei, und nahm von Carlo Conti gerührt den Preis für sein Lebenswerk in Empfang. Diese Verneigung des Festivals vor einem außenstehenden Cantautore hatte mit Blick auf die Endwertung etwas Prophetisches.

Nach dem Ende der Abstimmungsphase wurden die Plätze 29 bis 6 verlesen. Dabei gab es vor allem zwei große Überraschungen. Zum einen fiel der lange gehypte Tony Effe komplett durch und blieb auf dem 25. Platz stehen. Zum anderen verfehlte Giorgia, die spätestens seit ihrem Sieg am vierten Abend als wahrscheinlichste Siegerin galt, die Endrunde und musste sich mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Diese riesige Überraschung sorgte für hörbaren Unmut beim Saalpublikum und wird wohl als der einzige „Skandal“ dieses Festivals in die Geschichte eingehen.

Während der letzten Abstimmungsrunde über die Top fünf durfte Mahmood seine neue Single präsentieren. Er gab sich sehr klassisch und sorgte für einen kurzen Ruhepol in der hektischen Schlussphase. Dann wurden die Sonderpreise vergeben: Brunori Sas wurde für den besten Text, Simone Cristicchi für die beste Komposition ausgezeichnet und Giorgia durfte immerhin (unter Tränen) den TIM-Sonderpreis entgegennehmen. Der Kritikerpreis ging an Lucio Corsi, der Pressepreis an Simone Cristicchi. Hier zeichnete sich (wenig überraschend) ein Monopol der Cantautori ab.

Nahaufnahme von Olly, der das Kinn in seiner Hand abstützt
Olly (Credits: Rai)

Dann wurden nach und nach die endgültigen Platzierungen der Top fünf verlesen. Mit einem denkbar knappen Vorsprung von nur 0,4 % konnte der Televote-Gewinner Olly sich vor Lucio Corsi und Brunori Sas durchsetzen. Damit ist seine Managerin Marta Donà für den vierten Sanremo-Sieg in fünf Jahren und den dritten in Folge mitverantwortlich. Im Televote gelang Fedez der dritte Platz, er rutschte in der Gesamtwertung aber auf Platz vier ab.

OllyBalorda nostalgia23,8 %
Lucio CorsiVolevo essere un duro23,4 %
Brunori SasL’albero delle noci20,3 %
FedezBattito17,7 %
Simone CristicchiQuando sarai piccola14,8 %
Die Ergebnisse der Endrunde

Es blieb spannend bis zum Schluss. Das Ergebnis wird wie immer Diskussionen auslösen, doch das Rennen ist geschlagen. Eine Rückschau auf das gesamte 75. Sanremo-Festival folgt in einem eigenen Beitrag.

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