So sind die Sanremo-Beiträge 2025
Nachdem nun alle 29 Lieder des Sanremo-Festivals 2025 aufgeführt und veröffentlicht wurden, werde ich hier meine Kurzbewertungen abgeben.
Nachdem nun alle 29 Lieder des Sanremo-Festivals 2025 aufgeführt und veröffentlicht wurden, werde ich hier meine Kurzbewertungen abgeben (in der Reihenfolge des ersten Auftritts). Ich vergebe wie immer maximal 10 Punkte.

- Gaia – Chiamo io chiami tu (7)
Das Lied verlässt sich auf einen treibenden Beat und seinen guten Spannungsbogen. Allerdings erstickt es teilweise im Klangteppich und die Melodie bleibt eher flach. - Francesco Gabbani – Viva la vita (8)
Gabbani nutzt geschickt eine dick aufgetragene Orchesterbegleitung, die (leicht vertraute) Melodie ist mitreißend und warm. Insgesamt wirkt das Lied etwas altbacken. - Rkomi – Il ritmo delle cose (7,5)
Ein sperriges, aber für Rkomi überraschend sanftes Lied, das (titelgemäß) auf den treibenden Rhythmus im Refrain vertraut. Die Balance zwischen Rap und Gesang funktioniert nur bedingt. - Noemi – Se t’innamori muori (8)
Eine klassische Ballade mit mitreißendem Refrain. Sie nutzt gekonnt einen langen Spannungsbogen, wird aber dennoch etwas repetitiv. - Irama – Lentamente (6,5)
Das Lied wirkt etwas ziellos konstruiert und ist mit Effekten überladen. Auch das unstimmige Arrangement hilft nicht. - Coma_Cose – Cuoricini (8,5)
Coma_Cose bringen einen gut konstruierten Ohrwurm mit passender Choreographie. Das Lied ist schön arrangiert, es besteht allerdings rasche Abnutzungsgefahr. - Simone Cristicchi – Quando sarai piccola (9)
Eine minimalistische, vertraute Melodie, kombiniert mit einem ergreifenden Text und Auftritt. Cristicchi bleibt sehr zurückhaltend. Musikalisch hat das Lied insgesamt aber wenig zu bieten - Marcella Bella – Pelle diamante (6)
Das durchaus mitreißende Lied wartet mit einem unnötig treibenden Rhythmus und zu wenig musikalischer Entwicklung auf. - Achille Lauro – Incoscienti giovani (8,5)
Die dramatische Ballade erinnert mit ihrer farbenfrohen Melodie, dem runden Spannungsbogen und stimmigen Arrangement an Tananai, funktioniert aber auch bei Achille Lauro. - Giorgia – La cura per me (9)
Giorgia überzeugt mit einem sehr kontrollierten Auftritt. Das kraftvolle Lied besticht mit einer warmen Melodie. - Willie Peyote – Grazie ma no grazie (7,5)
Das Lied ist beschwingt und bringt einen gewissen Ernst mit, aber plätschert eher so dahin. - Rose Villain – Fuorilegge (8)
Die Sängerin liefert einen überzeugenden Auftritt ab. Die starke Entwicklung der Melodie und interessante musikalische Effekte heben das Lied ab. - Olly – Balorda nostalgia (8)
Das Lied überrascht. Es ist hochdramatisch und kraftvoll, aber gleichzeitig beschwingt und leicht. Die Stimme ist leider sehr verzerrt. - Elodie – Dimenticarsi alle 7 (8)
Eine elegante Ballade, die stimmig instrumentiert ist und mit einem interessanten Beat arbeitet. Etwas mehr Dramatik hätte das Lied noch mitreißender machen können. - Shablo mit Guè, Joshua & Tormento – La mia parola (8)
Der Hip-Hop-Beitrag ist abwechslungsreich und eingängig, aber nicht immer gut koordiniert und stellenweise etwas flach. - Massimo Ranieri – Tra le mani un cuore (8)
Ranieri kann mit einem dramatisch vorgetragenen und stimmungsvollen Lied überzeugen. - Tony Effe – Damme ’na mano (6)
Hier scheinen Interpret und Lied nicht zusammenzupassen. Die spannende, atmosphärisch dichte Musik leidet unter einem schwach gesungenen Refrain. - Serena Brancale – Anema e core (7,5)
Das ungewöhnliche Lied lebt vom sehr aktiven Auftritt. Es hält ein hohes Tempo und ist mitreißend, aber nicht sehr zugänglich. - Brunori Sas – L’albero delle noci (9)
Eine solide Gitarrenballade in bester Cantautori-Tradition, gut konstruiert und stimmig interpretiert. - Modà – Non ti dimentico (7)
Die Band präsentiert eine weitere klassische Pop-Rock-Ballade, die so vorhersehbar wie wirkungsvoll ist. - Clara – Febbre (7,5)
Das Lied funktioniert vor allem durch den Auftritt. Ein moderner Klangteppich untermalt eine eher fragmentarische Melodie. - Lucio Corsi – Volevo essere un duro (8)
Ein angenehm melodiöser und einprägsamer Beitrag. Der bewegte Auftritt wirkt teilweise etwas überladen. - Fedez – Battito (9)
Fedez liefert ein Effektfeuerwerk ab. Das zwischen Gesang und Rap balancierende Lied erzeugt gekonnt eine bedrohliche Atmosphäre, auch wenn alles etwas zu kontrolliert wirkt. - Bresh – La tana del granchio (8)
Ein Lied mit angenehmer Melodie und stimmigem Arrangement, aber einer eher flachen Melodie. - Sarah Toscano – Amarcord (7)
Die jüngste Teilnehmerin präsentiert ein gekonnt konstruiertes und atmosphärisch dichtes Lied, die Interpretation gerät etwas zu atemlos. - Joan Thiele – Eco (8)
Das Lied punktet mit einem spannenden Auftakt und tollem Sound, der weitere Verlauf bleibt aber etwas flach und repetitiv. - Rocco Hunt – Mille vote ancora (8)
Auch dieses Lied bleibt etwas flach, kann jedoch mit einem schönen Arrangement, guter Energie und Eingängigkeit überzeugen. - Francesca Michielin – Fango in paradiso (8)
Eine moderne, mitreißende Ballade. Der Refrain könnte sich allerdings noch mehr vom Rest abheben. - The Kolors – Tu con chi fai l’amore (7,5)
Wie zu erwarten war, bringen The Kolors wieder ein tanzbares Lied mit Retro-Sound mit. Es wirkt etwas eintönig, aber ist stark interpretiert.


Im Gegensatz zum Vorjahr konnte ich keine 9,5 vergeben. Meine favorisierten Beiträge dieses Jahres stammen von Brunori Sas, Fedez, Giorgia, Simone Cristicchi und Achille Lauro (in dieser Reihenfolge). Es ist aber gut möglich, dass sich daran bis zum Finale noch einiges ändert.